Vom 3. bis 6. April werden angehende Banker in drei Geschäftsstellen die Geschicke eigenverantwortlich in die Hand nehmen
PERLEBERG: Für vier Tage übernehmen zehn Auszubildende der Sparkasse Prignitz nach Ostern drei Filialen, sind hier die Chefs, führen Kundengespräche bzw. beraten jene, managen den Servicebereich mit allem was dazu gehört – kurzum, die Filialen gehören ihnen.
In der Perleberger Karlstraße wird Lea Fanzlau die Geschicke leiten. Sie ist im zweiten Lehrjahr und dann die Chefin im Haus. Eine Herausforderung – „natürlich, aber auf die wir sehr gut vorbereitet wurden“, betont die angehende Bankkauffrau. Fast ein halbes Jahr „Trockentraining“ liegt hinter den jungen Frauen und Männern. An der Seite erfahrener Kollegen sind sie mitgelaufen, haben zugeschaut und sich auch schon selbst mal ausprobiert. Und auch Schule gehörte dazu, ergänzt Lea Marie Erchen. Sie ist im ersten Ausbildungsjahr. Der Service in der Pritzwalker Geschäftsstelle in der Marktstraße ist ihr Metier in der Woche nach Ostern. Ihre Aufgabe? Alles was eben unter Service fällt. Sie ist hinterm Schalter, wird Kundentermine für die Berater machen, Geld bestellen und … Vanessa Bergmann, ebenfalls 1. Ausbildungsjahr, trifft man als Kundenberaterin in der Wittenberger Geschäftsstelle in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße an.
Was auf sie und ihre sieben Azubi-Kollegen zukommt, das wissen sie, „und nicht nur theoretisch“, gestehen die drei lachend. Dennoch werden die vier Tage schon etwas Besonderes, schließlich werden sie eigenverantwortlich eine Sparkassenfiliale führen. Doch gerade das mache es eben auch so spannend, wie der junge Bankernachwuchs gesteht. Sie können zeigen, was sie drauf haben und das stilecht und ohne doppelten Boden. Wobei, auf einsamer Flur lässt man sie nicht, fügt André Wormstädt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Prignitz, an. Doch die erfahrenen Mitarbeiter werden sich im Hintergrund halten. „Zudem ist keiner von uns allein in der Geschäftsstelle. Wir sind ein Team, da hilft einer dem anderen“, betont Lea Fanzlau. Da alle Azubis im Laufe der Ausbildung eben auch alle Bereiche der Sparkasse durchlaufen, dürfte das problemlos klappen. Nadine Grimm, Leiterin Vertriebssteuerung und Projektbetreuerin, ist da ganz optimistisch. Gleichso der Vorstandschef, denn nicht von ungefähr habe man im vergangenen Jahr den besten Azubi im Bereich der IHK Potsdam gestellt. Das spricht für eine gute, solide Ausbildung.
Die Azubi-Filiale allerdings ist eine Premiere. „Projekte im Zuge der Ausbildung gab es bei uns immer“, unterstreicht Nadine Grimm, „jetzt gehen wir einen Schritt weiter“, ergänzt André Wormstädt. „Selbstständiges, eigenverantwortliches Handeln sind gefragt und gefordert.“ Die Azubis sollen ihr bereits erworbenes bankfachliches Wissen im laufenden Geschäftsbetrieb einsetzen und mit Verantwortung umgehen. „Und das können sie“, ist sich der Vorstandschef sicher. Bei der Planung und Vorbereitung des Projektes waren bereits Ideen und Kreativität gefragt. In der Praxis dann nicht minder. Neben Teamgeist geht es dann vor allem auch um Kommunikation. Die Sparkasse ist ein Dienstleistungsunternehmen und den Beweis treten hier vom 3. bis 6. April auch schon die Azubis an. Na dann: Willkommen in den Azubi-Filialen.
(Doris Ritzka, SVZ, Der Prignitzer, 28.03.2018)