Schüler wurden zu Lehrern

13. JAHRGANG des OSZ Prignitz gibt Schnupperunterricht Spanisch an Grundschulen

WITTENBERGE
Im Rahmen des Seminarkurses „Spanische Kunst, Kultur und Sprache“ gaben Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse des Oberstufenzentrum Prignitz (OSZ) eine Doppelstunde Spanischunterricht an der Montessori- und an der JahnGrundschule in Wittenberge. Aufgeteilt in zwei Gruppen, ging es als erstes in die Klasse 7/8 von Robert Tyrkalski, wo 23 Schüler der Montessori Schule ihre „Lehrer“ herzlich empfingen. Nach einer kurzen Einführungsphase, in welcher sich die Schüler und Schülerinnen vom OSZ Prignitz auf Spanisch vorstellten, ihr Alter, ihre Hobbys und Essensvorlieben nannten, ging es in die Stationsarbeit. Hier wurden alle vorangestellten Themen mit den Montessori Schülern bearbeitet. An jeder Station gab es ein Arbeitsblatt, so dass alle am Ende einen kleinen Hefter mit den wichtigsten Informationen in ihren Händen hielten. Jede Station war von den Schülern geplant, erarbeitet und durchgeführt worden. Neben Vokabeln, Redewendungen, Anschauungsmaterial zu Sehenswürdigkeiten von Madrid, spanischen Künstlern und Schauspielern, hatte Elizabeth Plijev auch selbstgemachte Gazpacho mitgebracht, die bei den Jugendlichen besonders gut ankamem. Den Abschluss bildete ein Quiz, erstellt von Darja Holzwart, in welchem das Erlernte direkt angewendet werden konnte. Eine Woche später durften die OSZ’ler dann bei Lena Solodov in der Klasse 6a der Jahn-Grundschule zu Gast sein. Hoch motiviert gingen die Sechstklässler in die Stationsarbeit, bei der hier neben den Farben und Zahlen auch die Haustiere im Mittelpunkt standen. Bei jeder Station konnten sie Punkte sammeln, so dass am Ende ein Gewinnerteam gekürt wurde. Für die Schülerinnen und Schüler des 13.Jahrgangs war das so kurz vor den Abiturprüfungen eine große Herausforderung. Einmal auf der anderen Seite zu stehen, das bringt neue Sichtweisen und neue Erfahrungen. Und wer weiß, vielleicht hat ja der eine oder andere Gefallen am Unterrichten gefunden und wird einmal den Beruf des Lehrers ergreifen. Alle hatten sich ausgezeichnet vorbereitet und präsentiert. Sie wissen, wer Fremdsprachen lernt, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und zeigt damit Weltoffenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen. Am OSZ Prignitz wird neben Russisch Spanisch als zweite Fremdsprache angeboten.

Liane Richter, Prignitz Express, 30.03.2019

Unterrichtsstunde mit Ultraschall

Gesellschaft für zerstörungsfreies Prüfen, Stadtmuseum und Oberstufenzentrum agieren gemeinsam

Fred Sondermann (Mitte) erklärt die Wirkungsweise des Ultraschallprüfgerätes

„Genau 5920 Meter pro Sekunde beträgt die Geschwindigkeit, mit der der Ultraschall sich hier im Schienenendstück ausbreitet“, erklärt Fred Sondermann. In den Händen hält er ein knopfartiges Gebilde. „Das ist der Prüfknopf, er ist Sender und Empfänger in einem“, fährt Sondermann fort. Er ist als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreies Prüfen, die in Wittenberge auf dem Schillerplatz ein großes Schulungszentrum unterhält, an diesem Morgen in das Oberstufenzentrum Prignitz gekommen. Sondermann ist zu Gast bei angehenden Industriemechanikern,
verdeutlicht ihnen, wie Werkstücke zerstörungsfrei geprüft werden können.
Die jungen Leute befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr. Sie erhalten auch Schweißunterricht, sagt Fachlehrer Werner Wegner. Die kurze
Einführung in das Prüfen von Werkstücken, ohne diese zu zerstören, gehöre zwar nicht zum Unterricht, sei aber als eine willkommene Ergänzung zur Ausbildung zu sehen, so Wegner.
Möglich ist diese etwas andere Unterrichtsstunde, weil das Oberstufen-zentrum, die hiesige Schulungsstätte der Deutschen Gesellschaft für
zerstörungsfreies Prüfen und das Wittenberger Stadtmuseum sich dafür zusammengetan haben.
Ausgangspunkt ist die derzeitige Sonderschau, die das Stadtmuseum gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreies Prüfen derzeit präsentiert. „Im Zusammenhang mit dieser Exposition bieten wir als museumspädagogisches Angebot Mitmachstationen an“, sagt Museumsmitarbeiter Christian von Hagen.
Schüler aus dem Oberstufenzentrum der Elbestadt haben die Ausstellung
besucht und probiert, ob sie mit einem Endoskop in einer Stahlflasche Unregelmäßigkeiten entdecken. An einer anderen Mitmachstation im Museum konnten sie anhand eines
Röntgenbildbetrachters bewerten, ob eine Schweißnaht fehlerhaft ist.
Die lockere Unterrichtsstunde im Oberstufenzentrum war quasi die Fortsetzung der museumspädagogischen Arbeit an einem anderen
Ort. Die Schulungsstätte der Gesellschaft für zerstörungsfreies
Prüfen stellte dafür extra ihr Ultraschallgerät zur Verfügung, das dort in
der täglichen Ausbildung zum Einsatz kommt.

(Barbara Haak, Der Prignitzer, 22.02.2019)