Schulung zur Erstellung von Lehrvideos am OSZ

Am 28.08.2019 wurde eine weitere Fortbildung für Lehrkräfte, Ausbilder und Gruppenleiter im Rahmen des Projektes „Inklusive Küche 4.0“ veranstaltet. Der Dozent Christian Wiemer, selbst Fachlehrer für Ernährung und Hauswirtschaft an der BBS Heinrich-Haus in Heimbach-Weis, hat dafür den langen Weg aus Rheinland-Pfalz nach Wittenberge auf sich genommen, um den Teilnehmenden das Erstellen von Lehrvideos näher zu bringen. Zur Schulung kamen die fünf projektinvolvierten Fachlehrkräfte des OSZ, ein Ausbilder des BBZ und fünf Gruppenleiter/Sozialarbeiter aus der Lebenshilfe. Ein Teil des Projektteams durfte ebenfalls beisitzen. In der Schulung wurde vermittelt, wie ein Erklär- oder Lehrvideo mithilfe der Tablets konzipiert, gedreht, zugeschnitten und untertitelt werden kann. Das befähigt die Lehrer nicht nur zum Drehen eigener Videos, sondern auch zur Anleitung der Erarbeitung von Lehrvideos im Unterricht durch die Schüler selbst. Hintergrund des Konzeptes „Autorenlernen“  ist nämlich, dass durch das detaillierte Erfassen der Arbeitsschritte eines Arbeitsablaufes (z.B. Einrichtung eines Küchenarbeitsplatzes) im Drehbuch, welches eine wichtige Voraussetzung für ein korrektes Erklärvideo zu diesem Thema ist, diese Schritte automatisch einfacher verinnerlicht werden können. Auch Fehler sind dabei erlaubt, denn diese können in einer anschließenden Reflexion ausgewertet und korrigiert werden. Zudem können die erstellten Videos nach Klärung von Datenschutz- und Urheberrechten auch für weitere Unterrichtsmaterialien und folgende Jahrgänge genutzt werden. Die Schulungs-Teilnehmenden erstellten im Laufe der Fortbildung in vier Gruppen unterschiedliche Videos. Um das Filmen und Schneiden auszuprobieren, wurde zunächst an einem einfachen Beispiel geübt. Jeder theoretische Schritt wurde im Anschluss gleich praktisch ausprobiert. Nachdem der Übungsfilm begutachtet wurde, konnte darauffolgend ein fachspezifischer Film konzipiert und umgesetzt werden. Nach teils anfänglicher Berührungsangst mit der Technik und trotz der hohen Temperaturen in den Schulungsräumen wurden tolle Lernvideos zu den Themen „Einrichten eines Küchenarbeitsplatzes“ und „hygienisches Händewaschen“ realisiert. Diese wurden in der abschließenden Reflexion vor der gesamten Gruppe vorgestellt und ausgewertet. Aus den fertigen Videos können im Anschluss mithilfe von Screenshots der entsprechenden Szenen auch Arbeitsblätter, Lernspiele, interaktive Schulbücher oder sogar Lernerfolgskontrollen konzipiert werden. Vielleicht wird sich die eine oder andere Arbeitshilfe aus diesen Videos auch im zukünftigen Unterricht  wieder finden.

 

Christian Wiemer beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Medienpädagogik. Er hat gemeinsam mit einem Kollegen Bildungsangebote und eigene Konzepte entwickelt (weitere Infos unter https://www.padatucation.de/ und https://www.autorenlernen.de/), welches er regelmäßig mit seinen Schülern, darunter auch Auszubildende zum Fachpraktiker Küche, anwendet. So wurde auch das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auf ihn aufmerksam und erstellte gemeinsam mit ihm den Leitfaden „Selber drehen, mehr verstehen“ zum Thema „Erklärvideos im Unterricht“ (https://www.bzfe.de/inhalt/erklaervideos-im-unterricht-29577.html).
                                                                                                                        Svenja Huhndorf

Erster inklusiver Unterricht mit digitalen Medien

Am 08.08.2019 startete der erste inklusive Unterricht am Oberstufenzentrum in Wittenberge im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojektes „Inklusive Küche 4.0“. 13 Berufsschüler im dritten Lehrjahr, zusammengesetzt aus Auszubildenden zum Koch, Auszubildenden zum Fachpraktiker Küche sowie Menschen mit Behinderung aus dem Küchenbereich der Lebenshilfe,  lernten in ihren ersten gemeinsamen Unterrichtsstunden  zunächst den Umgang mit Tablets und einer entsprechenden Software.  Es zeigte sich schnell, wie unterschiedlich die Vorkenntnisse in der Handhabung der Technik sind. Die Fachlehrkräfte Frau Hafke und Herr Warmus sowie eine pädagogische Fachkraft aus der Lebenshilfe führten gemeinsam mit der Projektmitarbeiterin Svenja Huhndorf mithilfe des Smartboardes durch den Unterricht. Zusätzlich wurden die Unterrichtsstunden von einer weiteren Projektmitarbeiterin evaluiert. Perspektivisch wird es in den folgenden Stunden immer eine Hauptlehrkraft und zwei unterstützende Lehrkräfte geben, sodass bei Bedarf auch differenziert in verschiedenen Gruppen Aufgaben bearbeitet werden können.

Das Fazit der Teilnehmenden fiel trotz anfänglicher Herausforderungen mit der Technik gut aus. „Mir hat es richtig Spaß gemacht, weil es einfach mal was anderes war“, resümiert Max, Auszubildender zum Fachpraktiker Küche. Der Koch-Auszubildende Deniz fügte hinzu: „Es ist nicht so langweilig wie per Hand im Unterricht das Gesagte mitzuschreiben, vielleicht prägt man sich durch die Druckbuchstaben manche Dinge auch besser ein.“

Abschließend wurden die Auszubildenden auch gefragt, ob sie sich vorstellen können, sogenannte Tandems zu bilden, um Teilnehmenden mit einem größeren Unterstützungsbedarf im Unterricht zu helfen. Damit wurde der erste Schritt in das Mentorenprogramm, welches ebenfalls im Projekt etabliert werden soll, gemacht. In der nächsten Woche folgen dann die ersten fachtheoretischen Unterrichtsstunden zum Thema „Regionale Küche des Landes Brandenburg“. Hier wird sich zeigen, ob und wie die digitalen Medien die zielgruppengerechte Inhaltsvermittlung für die Teilnehmenden mit und ohne Behinderung unterstützen können.
                                                                                                                         Svenja Huhndorf

Projekt Inklusive Küche – Fortbildungstag mit digitalen Medien

Im OSZ wurde am 01. August 2019 im Rahmen der Vorbereitungswoche ein kompletter Schulungstag für die Darlegung verschiedener Möglichkeiten digitalunterstützter Ausbildungsvermittlung sowie der Besonderheiten der Gestaltung inklusiven Unterrichts durchgeführt. Mit 6 Lehrkräften des Oberstufenzentrums Prignitz sowie einem Ausbilder der BBZ Berufsbildungszentrums Prignitz GmbH wurden alle verantwortlichen Ausbilder/Ausbilderinnen des Fachbereichs Ernährung und Hauswirtschaft, zu dem auch die Ausbildungsgänge zum Koch/Köchin und Fachpraktiker/Fachpraktikerin Küche gehören, angesprochen.
Neben der Erläuterung von Besonderheiten bei der inklusiven Ausbildung wurden durch Susann Bolz vom Lebenshilfe Prignitz e.V. auch praktische Umsetzungsmöglichkeiten und methodische Entscheidungen wie Differenzierung, didaktische Reduktion oder schülerzentrierte Lernformen aufgezeigt. Hauptteil der Schulungsmaßnahme im Rahmen des BMBF-Bundesprojektes „IKKE – Inklusive Küche 4.0“ nahm aber die Vorstellung eines neuen 75“ Smartboards ein. Die Projektmitarbeiter Svenja Huhndorf und Sven Küchler stellten die Software Prowise Presenter vor und zeigten die Möglichkeiten im Umgang mit der digitalen Tafel. Jeder einzelne Teilnehmende konnte durch die Verwendung der ebenfalls im Rahmen des Bundesprojektes geförderten Tablets dabei seine gewonnenen Erkenntnisse gleich praktisch ausprobieren. Eine fachnahe Aufgabe führte zur wirkungsvollen Wissensvertiefung.
Nach der Mittagspause wurden noch Funktionalitäten von Prowise ProConnect angerissen. Hiermit ist es z.B. möglich, dass Rechenaufgaben von allen Teilnehmenden individuell zu lösen sind und die Ergebnisse zentral am Smartboard ausgewertet werden können. Es sind aber auch Mindmaps, einfache Befragungen bis hin zu Quizspielen möglich. Zum Abschluss der Schulung wurden Beispiele und Anregungen für die inklusive Ausbildung aufgezeigt. Es wurden vielfältige Möglichkeiten der digitalen Umsetzung bereits bekannter Lehrinhalte dargestellt und gemeinsam mit dem Ausbildern/Ausbilderinnen auf deren Umsetzbarkeit hin überprüft. Im Rahmen der Präsentation wurden noch viele Ideen gemeinsam entwickelt und diskutiert, die einen künftigen spannenden Umgang mit dem Smartboard erwarten lassen. „Wir stehen zwar noch am Anfang, sind aber heute ein Stückchen weitergekommen“ fasst eine Lehrkraft den Tag passend zusammen.
Das ganze Projektteam aller Verbundpartner bedankt sich bei den Ausbildern/Ausbilderinnen und Lehrkräften, die sich in ihrer Freizeit so aktiv und begeistert an der Schulungsmaßnahme beteiligt haben.
                                                                                                               (Svenja Huhndorf)