Am 16. Dezember 2021 fuhren wir, die Schüler und Schülerinnen des Jahrgangs 13, nach Potsdam, um uns das Stasimuseum in der Lindenstraße anzuschauen. Um 7:30 Uhr trafen wir uns in der Cafeteria, um ganz regelkonform einen Corona-Schnelltest zu machen. Wir allen waren negativ, also konnte es gegen 7:45 Uhr mit dem Bus in Richtung Potsdam losgehen.
Nach einer etwa zweistündigen Fahrt und einem Fußmarsch von 5 Minuten erreichten wir das Museum. Vor Ort wurden wir in zwei Gruppen geteilt. Jede Gruppe bekam einen Zeitzeugen zur Seite gestellt, der selbst einmal in diesem Gefängnis inhaftiert waren.
Zu Beginn saß jede Gruppe für sich in einem Raum und hörten gespannt zu, was die Zeitzeugen über das Gebäude der Lindenstraße zu erzählen hatten. So entstand das Gebäude schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude zum Gefängnis umfunktioniert und zur Zeit des Nationalsozialismus für politisch und rassisch Verfolgte genutzt.Auch zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude weiterhin für Häftlinge genutzt.
Dann ging es los mit einer Führung durch das Museum. Die Zeitzeugen berichteten von ihren Erfahrungen, zeigten uns ihre Zellen und erläuterten uns die Lebensbedingungen und die Arbeit der Staatssicherheit. Wir alle hörte gespannt zu, schließlich war das „Geschichte“ von der wir erfahren durften, durch jemanden, der selbst dabei war. Besonders Interessant war, wie die Häftlinge versuchten miteinander zu kommunizieren oder wie die Vernehmungsmethoden der Stasi aussahen. Die Gründe, warum die Zeitzeugen zur damaligen Zeit im Gefängnis saßen, sind aus heutiger Sicht für uns schwer zu verstehen. So wollte einer der Zeitzeugen einfach nur die Welt bereisen und musste dafür die DDR verlassen. Für uns ist es heute völlig normal dort hinzugehen, wohin man möchte.
Nach dem Rundgang durch das ehemalige Gefängnis kamen wir zurück in die Gruppenräume. Dort durften wir noch Auszüge aus den Stasiakten der Zeitzeugen begutachten und unsere offenen Fragen stellen.
Nach etwa zwei Stunden im Museum hatten wir noch etwas Zeit die Innenstadt von Potsdam zu erkunden, bevor es um 14 Uhr wieder mit dem Bus nach Hause ging. Insgesamt war es ein sehr informativer, spannender und mit vielen Eindrücken geprägter Tag.
(Jahrgang 13 und Frau C. Ihl)