Quitzow: 19 Jahre jung ist Jacques Köpke. Zuhause in der Nähe von Havelberg, macht er derzeit eine Ausbildung zum Landwirt in der Agrargenossenschaft Quitzow. Noch – denn in wenigen Wochen wird er sein Abschlusszeugnis als Landwirt mit Fachabitur in der Tasche haben. „Berufsnachwuchs, wie man ihn sich wünscht“, bringt es Helge Milatz, Abteilungsleiter Pflanzenproduktion in der Agrargenossenschaft, auf den Punkt. Denn beim Berufsschulwettbewerb belegte der 19-Jährige den dritten Platz bei den Landwirten am Oberstufenzen-trum Pritzwalk. Übrigens, 200 Azubis aus gleichgelagerten Berufsbildungseinrichtungen nahmen an diesem Ausscheid teil, 15 von ihnen qualifizierten sich für den Landeswettbewerb. Einer von ihnen war Jacques Köhler. Am Ende stand für den 19-Jährigen ein 6. Platz zu Buche. Jacques Freude allerdings hielt sich in Grenzen. „Ich war schon enttäuscht, schließlich nimmt man an so einem Ausscheid teil, um weiterzukommen.“ Die Tierproduktion wurde ihm einwenig zum Verhängnis. Er liebe zwar Tiere, sie gehören zur Landwirtschaft, doch er sei Landwirt, sprich Pflanzenproduzent. In dem Beruf geht er auf, er lebt ihn, wie Helge Milatz ihm bescheinigt. Wen wundert’s, ist Jacques Köhler doch auf einem Hof mit 1600 Hektar, mit einem Lohnunternehmen und einer Biogasanlage groß geworden. Treckerfahren konnte er eher, möchte man fast sagen, als laufen. Und es ist auch die große Technik, die ihn bis heute fasziniert. „Am liebsten fahre ich Mähdrescher“, gesteht er, aber „auch das Management macht großen Spaß“.
Die Natur, zu sehen, wie alles gedeiht, was man in den Boden gebracht hat, das begeistere ihn. Das erste und dritte Ausbildungsjahr absolvierte der junge Mann in der Agrargenossenschaft, das zweite im Landwirtschaftsbetrieb Wilde in Kleinow. „Ich habe viel in den drei Jahren gelernt“, so der 19-Jährige. Vor allem in Sachen Kartoffelproduktion seien die Quitzower nun mal die Fachleute. Von der Aussaat bis zur Ernte und „Lagerung“, ergänzt Jacques, denn Letzteres sei ganz wichtig, habe er nun alles mitgemacht. Nach Feierabend wird dann mit dem Vater telefoniert, fachsimpeln ein gestandener und ein angehender Landwirt miteinander.
Nach der Ausbildung geht Jacques zum Studium. „Bachelor für Agrarwirtschaft, vielleicht auch noch den Master will ich machen.“ Und dann geht es zurück auf den elterlichen Hof, wird er als dritte Generation hier miteinsteigen.
Doris Ritzka
SVZ, Der Prignitzer, 12.05.2017