Gesellschaft für zerstörungsfreies Prüfen, Stadtmuseum und Oberstufenzentrum agieren gemeinsam
„Genau 5920 Meter pro Sekunde beträgt die Geschwindigkeit, mit der der Ultraschall sich hier im Schienenendstück ausbreitet“, erklärt Fred Sondermann. In den Händen hält er ein knopfartiges Gebilde. „Das ist der Prüfknopf, er ist Sender und Empfänger in einem“, fährt Sondermann fort. Er ist als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreies Prüfen, die in Wittenberge auf dem Schillerplatz ein großes Schulungszentrum unterhält, an diesem Morgen in das Oberstufenzentrum Prignitz gekommen. Sondermann ist zu Gast bei angehenden Industriemechanikern,
verdeutlicht ihnen, wie Werkstücke zerstörungsfrei geprüft werden können.
Die jungen Leute befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr. Sie erhalten auch Schweißunterricht, sagt Fachlehrer Werner Wegner. Die kurze
Einführung in das Prüfen von Werkstücken, ohne diese zu zerstören, gehöre zwar nicht zum Unterricht, sei aber als eine willkommene Ergänzung zur Ausbildung zu sehen, so Wegner.
Möglich ist diese etwas andere Unterrichtsstunde, weil das Oberstufen-zentrum, die hiesige Schulungsstätte der Deutschen Gesellschaft für
zerstörungsfreies Prüfen und das Wittenberger Stadtmuseum sich dafür zusammengetan haben.
Ausgangspunkt ist die derzeitige Sonderschau, die das Stadtmuseum gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreies Prüfen derzeit präsentiert. „Im Zusammenhang mit dieser Exposition bieten wir als museumspädagogisches Angebot Mitmachstationen an“, sagt Museumsmitarbeiter Christian von Hagen.
Schüler aus dem Oberstufenzentrum der Elbestadt haben die Ausstellung
besucht und probiert, ob sie mit einem Endoskop in einer Stahlflasche Unregelmäßigkeiten entdecken. An einer anderen Mitmachstation im Museum konnten sie anhand eines
Röntgenbildbetrachters bewerten, ob eine Schweißnaht fehlerhaft ist.
Die lockere Unterrichtsstunde im Oberstufenzentrum war quasi die Fortsetzung der museumspädagogischen Arbeit an einem anderen
Ort. Die Schulungsstätte der Gesellschaft für zerstörungsfreies
Prüfen stellte dafür extra ihr Ultraschallgerät zur Verfügung, das dort in
der täglichen Ausbildung zum Einsatz kommt.
(Barbara Haak, Der Prignitzer, 22.02.2019)